Der Kauf von Gold ist eine beliebte Investitionsmöglichkeit, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit. Doch neben den möglichen Gewinnen und der Stabilität, die Gold bieten kann, sollten Anleger auch die steuerlichen Aspekte im Auge behalten. In diesem Beitrag beleuchten wir, was Sie über Steuern beim Goldkauf und -verkauf wissen müssen.
Eine der attraktivsten steuerlichen Regelungen beim Kauf von Gold ist die Befreiung von der Mehrwertsteuer. Diese gilt jedoch nur für sogenanntes Anlagegold. Um als Anlagegold zu gelten, müssen folgende Kriterien erfüllt sein:
Goldbarren: Sie müssen einen Reinheitsgrad von mindestens 99,5 % (999,5/1000) aufweisen.
Goldmünzen: Diese müssen einen Reinheitsgrad von mindestens 90 % haben, nach 1800 geprägt worden sein, und als gesetzliches Zahlungsmittel gelten oder gegolten haben. Beispiele sind der Krugerrand, der Maple Leaf oder der Wiener Philharmoniker.
Sollten diese Voraussetzungen nicht erfüllt sein, kann der Kauf von Gold mit der regulären Mehrwertsteuer belegt werden.
Beim Verkauf von Gold spielt die sogenannte Spekulationsfrist eine wichtige Rolle. Verkaufen Sie Ihr physisches Gold (Barren oder Münzen) nach einer Haltefrist von mindestens einem Jahr, bleibt der Gewinn steuerfrei. Verkaufen Sie jedoch innerhalb dieser Frist, müssen Sie den Gewinn als sonstige Einkünfte in Ihrer Einkommensteuererklärung angeben. Der persönliche Steuersatz wird auf den Gewinn angewendet.
Wichtig: Die Steuerfreiheit gilt nicht für Gold-ETFs, da diese als Finanzprodukte eingestuft werden. Hier fallen oft Abgeltungssteuer oder Kapitalertragssteuer an.
Beim Verkauf von Goldschmuck oder Zahngold gelten ähnliche Regeln wie beim Anlagegold. Gewinne aus dem Verkauf sind steuerfrei, sofern der Verkauf nach der einjährigen Spekulationsfrist erfolgt. Erfolgt der Verkauf innerhalb der Frist, müssen Sie den Gewinn versteuern.
Um steuerliche Vorteile zu nutzen und bei einer eventuellen Prüfung durch das Finanzamt abgesichert zu sein, sollten Sie folgende Dokumente aufbewahren:
Kaufbelege: Diese belegen den Zeitpunkt des Kaufs und den Kaufpreis.
Verkaufsbelege: Diese dokumentieren den Verkaufspreis und das Datum des Verkaufs.
Zertifikate: Bei Goldbarren und -münzen können Reinheitszertifikate wichtig sein, um die Mehrwertsteuerbefreiung zu rechtfertigen.
Wenn Sie Gold aus dem Ausland kaufen, gelten in der Regel die gleichen steuerlichen Vorschriften wie beim Kauf im Inland.
Beachten Sie jedoch die jeweiligen Bestimmungen des Herkunftslandes, insbesondere bei der Einfuhr von Gold nach Deutschland. Zusätzlich können Wechselkursschwankungen den steuerlichen Gewinn beeinflussen.
Gold bietet nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern auch steuerliche Vorteile, sofern Sie die geltenden Regeln beachten. Die Mehrwertsteuerbefreiung für Anlagegold und die Möglichkeit der Steuerfreiheit bei längerem Besitz machen Gold zu einer attraktiven Anlage. Um steuerliche Nachteile zu vermeiden, sollten Sie sich jedoch gut informieren und alle relevanten Belege sorgfältig aufbewahren.
Wenn Sie planen, in Gold zu investieren, können Sie durch eine strategische Herangehensweise nicht nur von den Marktchancen profitieren, sondern auch steuerliche Vorteile optimal nutzen.